Da.

Ich steige aus dem Flugzeug und die Luft ist feucht, wie im Urwald. Nur ist es hier nicht grün, sondern erdig-sandfarben und sonnenüberströhmt. Aus dem Flugzeug war das Land nicht allzu weit überschaubar. Über die kleinen Hügel hab ich mich gefreut, das Relief von Bodenschatzbohrungen in der Landshaft hat mich enttäuscht. Ich laufe zum Flughafeneingang, warte noch kurz, schnupper und schließe meine Augen. Ich bin da. Mit dem Lied „Kipur“ von einer israelischen Sängerin im Ohr ziehen die Leute an mir vorbei um sich bei der Riesenschlange zur Passkontrolle anzustellen, von der ich noch nichts ahne. Nach etwa einer Stunde steige ich zu der noch unbekannten jüdischen Holländerin ins Auto, die mich zu ihrer Unterkunft fährt und lasse mich von den dunklen Konturen am Himmel überraschen. Ich frage, ob das Berge sind. Nein. Wolken. Die Stadt wirkt behangen. Dunst schwebt über ihr. Aha… Es dämmert und wir steigen auf einem kleinen Hügel südlich von Tel Aviv aus dem Auto. Ich packe mein Zeug in mein Zimmer, lege mich auf das Sofa, gebe meiner Familie in Deutschland über meine Ankunft Bescheid, und spüre in mich hinein. Ich bin voll von Gefühlen. Glücklich, aufgeregt, vorfreudig, melancholisch und irgendwie vollkommen in meinem Element. Als kenne ich mich aus und wüsste ganz genau, was jetzt zu tun ist.