Die Galaxie der Busse

Um in den Norden, du der Wwoofing-Familie zu kommen musste ich in Tel-Aviv am Busbahnhof umsteigen. Natürlich bin ich zu weit gefahren, weil ich nicht genau wusste, wo ich aussteigen muss und die Leute, die im Bus saßen waren entweder selber Touristen oder sprachen kein Englisch. Nach einer undeutlichen Aussage des Busfahrers bin ich also raus und hab mich von eine Person mit jugendlichem Kind lotsen lassen, nach dem Motto „Ich bin unterwegs und spreche mit jedem Menschen, bei dem es sich anbietet. Jedes Geschehen, ein mögliches Abenteuer. Wie zum Beispiel das Bezahlen der Fahrten. Ich wurde total Blöd angeschaut, als ich die 10 Cent anstatt den 10 Shekel hinüberreichte. Ich wollte andauernd die Kleinere abgeben und habe mich gefragt, was denn das Problem sei. Nachdem ich ihm dann einen Hunderter-Schein gegeben hatte, war der Busfahrer zufrieden und ich hatte mir eine aufladbare Karte ergattert, ohne jemals danach gefragt zu haben. Beim Busbahnhof angekommen, der erste kleine Erfolg, konnte ich erstmal den Haupteingang, so wie ich ihn mir vorstellen würde, nicht finden. Überall Taxis, Leute, 24-h-Läden.

Doch eigentlich war er überhauptnicht zu übersehen: An der Häuserecke eine Geländerreihe, Soldaten und Gepäckkontrolle. Drinnen angekommen die nächste Überraschung: Lauter Läden mit Zeug. Klamotten, Gebäck, Soundsysteme, Schuhe. Wie ein kleiner Bazar in einem kalten/dunklen mit grellen Lichtern erhelltem Gebäude. Alles grau und aus Beton. Wie ein Parkhaus ohne Autos. Nichts, das an Busse erinnert. Nur ein Schild, mit einem gedrucktem Bus drauf.

Mit Zater-Gebäck in der Hand und einem etwas verwirrtem bin ich den etlichen Rolltreppen in den 7. Stock gefolgt, einem langen Wartehallengang mit lauter riesigen Graffitis an den Wänden. Zur linken Seite eine Fensterfront, dahinter wartende Busse, wovon dann wohl irgendeiner meiner sein musste. Also noch eben auf die Toilette und Flasche auffüllen. Ist das Wasser denn trinkbar? Hm.. Ich brauchte auf jeden Fall eines, also habe ich das Leitungswasser genommen so wie mir das die Hausbesitzerin von letzer Nacht gesagt hatte. Dass der Metallkasten vor der Toilette ein Wasserspender war, konnte ich mir im dann erst im Bus erschließen. Wirklich erfrischend war es eben doch nicht.

Überlebt hab ich’s und bin 3,5 Stunden später heil und froh in Kiryat Shmona im Norden angekommen, wo mich Mevin, der Sohn der Familie abgeholt und durch Pecanwald zu meinem Zuhause für die nöchsten 3 Wochen gefahren hat.